HU und AU beim Auto: Was Sie wissen müssen
Die Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU) gehören zu den Pflichtterminen für jeden Fahrzeughalter in Deutschland. Doch was genau wird bei der HU geprüft? Wann ist die AU fällig? Was passiert, wenn man den Termin versäumt – und was kostet das Ganze? In diesem Beitrag klären wir alle wichtigen Fragen rund um die HU/AU – verständlich und praxisnah.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist die HU?
- Was ist die AU?
- Wer führt die HU/AU durch?
- Wann ist die HU/AU fällig?
- Was wird bei der HU geprüft?
- Was wird bei der AU geprüft?
- Welche Unterlagen muss man mitbringen?
- Was passiert, wenn man den Termin verpasst?
- Kosten für HU und AU
Was passiert bei Mängeln? - Fazit: Pflichttermin mit Sicherheitsgewinn
1. Was ist die HU?
Die Hauptuntersuchung (HU) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung für Fahrzeuge in Deutschland. Sie soll sicherstellen, dass alle Fahrzeuge im Straßenverkehr verkehrssicher und vorschriftsmäßig sind. Bei der HU wird das komplette Fahrzeug auf sicherheitsrelevante Mängel überprüft – von Bremsen über Beleuchtung bis zur Karosserie.
Am Ende der Untersuchung entscheidet der Prüfer:
- Plakette erteilt: Das Fahrzeug ist mängelfrei oder hat nur geringe Mängel.
- Nachprüfung erforderlich: Es wurden erhebliche Mängel festgestellt.
- Keine Plakette: Das Fahrzeug ist verkehrsunsicher.
2. Was ist die AU?
Die Abgasuntersuchung (AU) ist Teil der HU, wird jedoch häufig separat erwähnt. Sie überprüft, ob das Fahrzeug die gesetzlich vorgeschriebenen Abgasgrenzwerte einhält – ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Einhaltung von Emissionsstandards.
Früher war die AU noch mit einer eigenen Plakette auf dem Nummernschild verbunden. Seit 2010 ist sie vollständig in die HU integriert – wird aber weiterhin separat durchgeführt und berechnet.
3. Wer führt die HU/AU durch?
Die HU/AU darf nur von speziell zugelassenen Prüfstellen durchgeführt werden:
Die meisten Werkstätten arbeiten mit diesen Organisationen zusammen, sodass die Prüfung auch direkt beim Autohaus oder der Werkstatt des Vertrauens möglich ist.
4. Wann ist die HU/AU fällig?
Die Fristen sind abhängig vom Fahrzeugtyp:
- PKW (Erstzulassung): erste HU nach 3 Jahren, dann alle 2 Jahre
- Motorräder: alle 2 Jahre
- Wohnmobile (bis 3,5 t): alle 2 Jahre, darüber je nach Gewicht
- LKW und Taxis: jährlich
Die nächste HU ist auf der Plakette am hinteren Kennzeichen ablesbar – die Zahl in der Mitte gibt das Jahr an, die obere Zahl den Monat.
5. Was wird bei der HU geprüft?
Die HU am Auto ist eine umfangreiche Sicherheitsprüfung. Gecheckt werden u. a.:
- Beleuchtung und elektrische Systeme
- Bremsen und Bremsleitungen
- Lenkung und Fahrwerk
- Achsen, Reifen und Räder
- Karosserie und Unterboden
- Sichtverhältnisse (Scheiben, Spiegel, Wischer)
- Ausstattung (z. B. Warnweste, Warndreieck, Verbandskasten)
Auch Veränderungen am Fahrzeug (z. B. Tuningteile) werden kontrolliert – insbesondere, ob diese korrekt eingetragen oder abgenommen wurden.
6. Was wird bei der AU geprüft?
Bei der AU wird das Abgasverhalten des Motors untersucht:
- Messung des CO₂-Ausstoßes und anderer Emissionen
- Kontrolle der Abgasanlage
Prüfung von Sensoren und Fehlerspeichern bei modernen Fahrzeugen (On-Board-Diagnose) - Erfassung des Motormanagements
Die Grenzwerte sind abhängig vom Fahrzeugtyp, Alter und Antrieb (Benziner, Diesel, Hybrid).
7. Welche Unterlagen muss man mitbringen?
Für eine reibungslose HU/AU benötigen Sie:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Berichte früherer HU/AU (optional, aber hilfreich)
- Gutachten zu Umbauten oder Eintragungen
- Nachweise über Reparaturen oder Rückrüstungen, falls relevant
Tipp: Vorab einen kurzen Check in der Werkstatt machen lassen – so lassen sich viele Mängel vorab beseitigen und Nachprüfungen vermeiden.
8. Was passiert, wenn man den Termin verpasst?
Wird der HU-Termin überzogen, drohen Konsequenzen:
- Bis zu 2 Monate: keine Strafe, aber die HU gilt ab dem ursprünglichen Fälligkeitsdatum
- Über 2 Monate: zusätzlich zur HU wird eine erweiterte Prüfung fällig → Aufpreis
- Über 2 Monate hinaus: Verwarnungsgeld ab 15 €
- Über 8 Monate: Bußgeld (60 €) + 1 Punkt in Flensburg
Daher lohnt es sich, frühzeitig einen Termin zu machen – besonders bei längeren Standzeiten, z. B. im Winter oder bei Saisonfahrzeugen.
9. Kosten für HU und AU
Die Preise für HU/AU unterscheiden sich je nach Prüforganisation und Bundesland, liegen aber im folgenden Bereich:
- PKW HU + AU: ca. 100–130 €
- Motorrad: ca. 60–80 €
- Wohnmobil: ca. 130–170 €
- Nachprüfung (bei Mängeln): ca. 15–30 €
Werkstätten bieten oft Komplettpakete inkl. Vorabcheck an – das kann sich lohnen, wenn das Fahrzeug nicht regelmäßig gewartet wird.
10. Was passiert bei Mängeln?
Der Prüfer unterscheidet zwischen:
- Geringfügigen Mängeln: Plakette wird trotzdem erteilt, aber Reparatur empfohlen
Erheblichen Mängeln: Plakette wird nicht erteilt – Nachprüfung innerhalb von 4 Wochen notwendig - Gefährlichen Mängeln: Das Fahrzeug ist nicht verkehrssicher → darf nicht mehr bewegt werden
Tipp: Mängelberichte sorgfältig lesen und bei der Werkstatt durchsprechen – oft lassen sich Mängel zügig beheben.
11. Fazit: Pflichttermin mit Sicherheitsgewinn
Die HU/AU ist mehr als nur eine gesetzliche Pflicht – sie ist ein Beitrag zur eigenen Sicherheit, zum Umweltschutz und zum Werterhalt des Fahrzeugs. Wer die Untersuchung ernst nimmt, spart sich im Zweifel Ärger, Bußgelder oder sogar gefährliche Situationen im Straßenverkehr.
Ein frühzeitiger Check, eine gut gewartete Technik und vollständige Unterlagen machen den HU-Termin zur stressfreien Routine – und sorgen dafür, dass Sie jederzeit sicher und legal unterwegs sind.
Tipp zum Schluss: Viele Werkstätten bieten einen kostenlosen Vorabcheck oder Erinnerungssysteme an – nutzen Sie diese Angebote, um den HU-Termin nie wieder zu vergessen!